Meine Meinung zum Buch – Profit First By Mike Michalowicz

Zusammenfassung des Buches

Worum geht’s grob?

  • Kerngedanke: Formel umdrehen → Umsatz − Gewinn = Ausgaben. Zuerst Gewinn abzweigen, dann mit dem Rest die Kosten decken.
  • Ziel: Das „Cash‑Eating Monster“ zur profitablen, schlanken Maschine machen – ab dem ersten Tag, nicht „irgendwann später“.

Die 4 Prinzipien

  1. Kleinere Teller: Budget absichtlich klein halten, damit unnötige Ausgaben sichtbar werden und wegfallen.
  2. Reihenfolge beachten: Gewinn zuerst „servieren“ – mentaler Schutz vor dem Aufblähen der Kosten.
  3. Versuchung entfernen: Gewinn auf separates, schwer zugängliches Konto legen.
  4. Rhythmus durchhalten: Feste Routinen für Geldbewegungen und Kontrollen einführen.

Umsetzung in Kurzform

  • 5 Konten einrichten: Income, Opex, Compensation, Tax, Profit.
  • Start mit Mini‑Gewinn (z. B. 1% jedes Umsatzes) und regelmäßig erhöhen.
  • Am 1. und 15. die Einnahmen nach festen Prozentsätzen verteilen, Gewinn zuerst.
  • Quartalsweise Prozentsätze anpassen: Profit/Comp/Tax +1 pp, Opex −3 pp bis Zielwerte erreicht sind.

Was man daraus lernt

  • Profitabilität ist eine Gewohnheit, keine spätere Belohnung.
  • Knappheit fördert Effizienz und Fokus auf Angebote mit hoher Marge.
  • Transparente Kontenstruktur + fester Rhythmus geben Klarheit und Ruhe.

Ein gutes Youtube Video dazu

Es ist aber auf Englisch.

Wo erhältlich?

Meine Learnings & Meinung

Kurzfazit:

Das Buch hat mir einen klaren, sofort umsetzbaren Rahmen gegeben. Der größte Hebel war, Geld konsequent „außer Sichtweite“ zu bringen und so Entscheidungen zu erzwingen, die Profit priorisieren. Der Effekt: mehr Ruhe, weniger Ad-hoc-Stress, bessere Margen.

Mein 4-Banken/Konten-System (leicht abgewandelt)

  • Profit Bank / Konto (nur für Inhaber:innen bzw. besondere Anlässe)
  • Income Bank / Konto (Zahlungseingänge)
  • Expenses Bank / Konto (laufende Kosten)
  • Investment Bank / Konto(Rücklagen für Jahreszahlungen, strategische Invests, Rückzahlung von Krediten, Steuern und Versicherungen)

Der Kern bleibt identisch zur Buchidee: erst Gewinn abzweigen, dann den Rest managen. Durch die strikte Trennung verschwinden Versuchungen („Ich nehme es mir eben kurz…“). Entscheidungen werden nüchterner, weil jedes Konto eine klare Aufgabe hat.

Wir nutzen übrigens auch 3 verschiedene Banken für dieses System. Unterkonten sind viel zu einfach zu erreichen, sodass keine klare Trennung existiert.

Jährlich zahlen – psychologisch weiterhin monatlich

Ich habe möglichst viele monatliche Abos auf jährliche Zahlweise umgestellt. Viele Anbieter geben 10–50 % Rabatt. Unterm Strich spare ich dadurch > 2.000 € pro Jahr.

Der Trick gegen „enorme Einmalzahlungen“: Ich behandle sie mental weiterhin monatlich. Sprich: Ich teile die Jahreskosten durch 12 und überweise diesen Betrag jeden Monat von Income auf das Investment-Konto. Wenn die Jahresrechnung kommt, ist das Geld schon vollständig da, ohne Impact aufs operative Geschäft.

Früher musste ich in „teuren Monaten“ den Umsatz künstlich hochfahren, um Sonderrechnungen zu decken. Das kennen sicherlich einige Unternehmer. Mit dem Rücklagen-Rhythmus ist dieses Feuerlöschen praktisch verschwunden.

Gewinn zuerst – der Game-Changer

Ich ziehe zuerst einen kleinen Prozentsatz vom Umsatz ab (Start mit 1 %), der nicht für Ausgaben verwendet werden darf. Dieses Geld liegt unangetastet auf der Profit Bank.

Wenn die Firma stabiler wird, erhöhe ich schrittweise: 2 % → 5 % → 10 % sind realistische Etappen. Das Konto ist für Ausschüttungen an die Geschäftsführung, besondere Boni/Feiern, nicht für laufende Löcher.

Wichtige Grenze: Wenn „Notfälle“ mehr als 1–2 × pro Jahr auftreten, ist das kein Notfall, sondern ein Strukturproblem. Dann passe ich Prozesse, Pricing oder Kostenbasis an, nicht das Profit-Konto. Es darf wirklich nur für extrem Notfälle aus diesem Konto Geld verwendet werden. Das ist ein Kernprinzip vom Buch.

Wie viel Geld hat die Firma?

Das Buch bringt es auf den Punkt: Geld, das nicht dir gehört, gibst du nicht aus. Also leg es sofort aus dem Sichtfeld, damit du gar nicht erst in Versuchung gerätst. Nicht ohne Grund gehen viele Promis pleite: nicht weil kein Geld da wäre, sondern weil sie fremdes Geld (z. B. Steuern/Umsatzsteuer, Löhne, Gelder von Gläubigern) für laufende Ausgaben nutzen und sich damit im Zweifel sogar strafbar machen. Mit einem einfachen 4–5-Konten-System vermeidest du das: Du siehst auf einen Blick, wie viel Geld dir wirklich gehört und was tabu ist. Genau das hat mir enorm geholfen, sauber zu trennen, welches Geld ich nutzen darf und welches nicht.

Auch die Steuerung ist dadurch simpel: keine komplexen Berechnungen, keine riesigen Sheets. Unsere Buchhaltung aktualisiert bei größeren Überweisungen nur ein Mini-Sheet: Dort stehen die Salden von Income- und Expenses-Konto, eine SUM-Formel addiert beides. Diese Summe ist meine operative Arbeitszahl, mit ihr plane ich den Alltag. Um Steuern, Versicherungen, jährliche Kosten, etc. muss ich mich nicht kümmern, da bereits Geld auf den anderen Konten liegt, sodass das ebenfalls ignoriert werden kann.

Was sich konkret verbessert hat

  • Planbarkeit: Klare Geldflüsse am festen Rhythmus nehmen Druck raus.
  • Effizienz: Knappere Opex enthüllt unnötige Kosten sofort, Streuverluste sinken.
  • Verhandlungsmacht: Durch Jahreszahlungen mit Rücklagen verhandle ich Rabatte entspannter.
  • Kopf frei: Keine bösen Überraschungen mehr, weil Rücklagen sauber vorgedacht sind.

Mein Gesamturteil

Für den Preis liefert das Buch außergewöhnlichen Gegenwert. Obwohl es 2017 erschienen ist, sind die Prinzipien zeitlos: Cash-Steuerung, Disziplin, klare Routinen. Es hat mir spürbar zu mehr Struktur, Organisation und Konsequenz verholfen, ohne teuren Coach oder Berater.

Nächster Schritt: Ich lese es ein zweites Mal, schärfe meine Prozentsätze weiter (Profit/Comp/Tax rauf, Opex runter) und halte strikt am Rhythmus fest. Profit ist keine „Belohnung später“, sondern eine Gewohnheit ab heute. Profit FIRST.

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